nr. 74: Gesundsparen? Kaputtsparen?

Es ist wohl das heißeste politische Thema, das uns derzeit auf den Nägeln brennt. Und die Sache wird nicht rasch abgetan werden können: Es ist ein Thema, das uns bis über die Jahrtausendwende hinaus beschäftigen wird. Dem Staat geht das Geld aus. Wir leben in der Ära der Sparpakete. Wir sind dabei, den Gürtel – ein bisschen – enger zu schnallen.

In Zeiten, in denen rauhere Winde wehen, lassen sich wohl über Effizienz, Dynamik, Qualifikation, Business und Europa faszinierende Reden schwingen; es darf aber nicht vergessen werden, dass es in unserer Gesellschaft auch Menschen gibt, die weniger effizient und dynamisch, die unqualifiziert und hilflos sind. Wir können sie nicht hinwegdefinieren, und wir sollen sie weder ignorieren noch an die Peripherie des sozialen Lebens drängen. Es sit deshalb angemessen, in diesen Zeiten auch an jene zu erinnern, die auf der Strecke bleiben: nicht in einer sklerotischen Perspektive, die an allem festhalten will, was nicht mehr festzuhalten ist, sondern in einem solidarischen Geist, der den manchmal überlauten Jubel über die reinigende Kraft von Marktmechanismen zu dämpfen geeignet ist. Auch diese „Korrektur“ ist Teil dieses Heftes, das Hintergründe und Argumente für eine öffentliche Diskussion liefert, die uns die kommenden Jahre begleiten wird.

(Auszug aus dem Editorial)
 

 

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